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Was macht Jesus auf dem Friedhof?

Lesedauer 3 Minuten

Ein Vater geht mit seinem kleinen Sohn spazieren. Als sie an einem Friedhof vorbeikommen, hebt der Vater seinen Sohn hoch, damit er einen Blick über die Friedhofsmauer werfen kann. Als der Junge die Kreuze auf den Grabsteinen sieht, sagt er: Papa, hast du gewusst, dass Jesus hier begraben liegt?

Machen wir Christen in der Symbolik unseres Glaubens etwas falsch?

21.06.2017 (C) Planet-Glauben
Foto: (C) Planet-Glauben


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"Was sucht ihr den Lebenden bei den Toten?"

So fragte damals der Engel die Frauen an der geöffneten und leeren Grabstätte, in der zuvor Jesus gelegen hatte. Jesus ist nicht mehr tot! Er ist auferstanden! Sein Vater, Gott JHWH, hat ihn zum Leben erweckt. Jetzt lebt und regiert Jesus im Himmel bis in alle Ewigkeit. Und die Ewigkeit dauert bekanntlich lange! Ewig lange!

" Jesus liegt hier begraben!"

Die Aussage des kleinen Jungen stimmt nachdenklich.

Was ist geschehen, dass der kleine Junge glaubt, Jesus sei gestorben? Ganz offensichtlich ist das Kind bereits mit der Person Jesus in Berührung gekommen. Vielleicht im Kindergarten, vielleicht durch die Eltern oder Großeltern. Aber die Wahrnehmung des Jungen über Jesus entspricht dabei ganz und gar nicht der Realität. Denn Realität ist, dass Jesus lebt. Das sollen wir Christen auch so hervorheben! Auch wenn sich viele damit schwer tun, die Auferstehung eines Toten für möglich zu halten.

Die ersten Christen kannten das Symbol des Kreuzes nicht. Auch die Bibel benennt an keiner Stelle das Kreuzsymbol. Im Gegenteil. Insbesondere das Neue Testament (aber auch das Alte Testament) fordern uns auf, jegliche Symbolik in der Anbetung Gottes zu unterlassen. Die Bibel sagt nicht, dass wir uns in Freude oder Trauer bekreuzigen sollen, oder das wir ein Kreuz auf den Grabstein eingravieren sollen, damit man uns als Christen erkennt.

Das Kreuzsymbol und Abwandlungen davon haben eine lange Karriere hinter sich. Man findet sie vor allem in heidnischen Symbolen wieder, bis hin zum rudimentären Symbol der Nazis, dem Hakenkreuz. Auch viele Tattoos bedienen sich dieser Symbolik.

Die "modernen" Christen haben das Kreuzsymbol fest in ihrem Glauben verankert. Es ist wahr: Jesus wurde gekreuzigt. Jesus ist am Kreuz gestorben. In letzter Konsequenz steht aber nicht das Kreuz für Jesu Tot, sondern allein unsere Sünden!

Viele Forscher nehmen an, dass Jesus nicht am Kreuz gestorben ist, sondern an einem Pfahl. Auch der griechische Urtext der vier Evangelien im Neuen Testament legt eher das Wort "Pfahl" nahe. Aber ein Pfahl ist als Symbol schlecht zu gebrauchen.

2016 veranstaltete das Jüdische Museum Berlin unter dem Titel "Gehorsam" eine Ausstellung. Die beiden Austellungsmacher stellten die biblische Geschichte von Abraham und Isaak, also jene Geschichte, die sowohl das Judentum, das Christentum als auch der muslimische Religion gemeinsam anerkennen, mit der Kreuzigung Jesu in Kontext . Tatsächlich haben sie recht daran getan, weil beide Überlieferungen auf das Engste miteinander zusammenhängen. Die Austellungsmacher verarbeiteten Jesu Kreuzigungsgeschichte, indem sie die Wände eines Ausstellungsraums mit hunderten unterschiedlichen Kreuzvarianten bestückten. Neben der Beklemmung, die man beim Betreten des Zimmers spürte, ist erschreckend, wie wir Christen durch andere "befreundete" Glaubensrichtungen wahrgenommen werden. So fundamental bedeutsam Jesu Tod für uns Christen auch ist, heißt unsere wichtigste Botschaft nicht "Jesus ist gestorben", sondern Jesus lebt!