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Hatsune Miku - Krönung der digitalen Schöpfung

05.01.2016 von Bernd Buerschaper


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Hatsune Miku
Krönung der digitalen Schöpfung

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Anmerkung: Ein Bit ist die kleinste Informationseinheit der digitalen Welt (Fotografie, Fernsehen, Internet)


 

Die Entstehung des digitalen Universums

Alles begann mit dem digitalen Urknall. Die gesamte Bitmenge, die wir heute kennen, breitete sich von einem Punkt gleichmäßig in sämtliche Richtungen aus. Zu Beginn waren alle Bit-Teilchen unbestimmt, d.h. man konnte ihnen keine Information zumessen. Aber schon kurze Zeit später formten sich die ersten stabilen Elemente; zunächst das Null-Bit -0-, später kam dann noch das Ein-Bit -1- hinzu. Zwischen beiden Teilchen bestand kein Gleichgewichtszustand; es gab viel mehr Null-Bits als Ein-Bits. Noch immer kennt die Wissenschaft nicht den Grund für dieses seltsame Verhalten. Fest steht, mit der Entstehung der stabilen Null- und Ein-Bits standen die Grundelemente der digitalen Materie fest. Aus ihnen sollte sich alles weitere entwickeln.

Bis zur Entstehung von komplexen digitalen Gebilden, wie Hatsune Miku, war es jedoch noch ein weiter Weg der digitalen Schöpfungsgeschichte. Zunächst einmal schwirrten beide digitalen Bit-Zustände, das Null- und das Ein-Bit, regellos im digitalen Universum umher. Beide Bit-Zustände waren statisch. Das heißt, das Null-Bit blieb immer ein Null-Bit und Ein-Bit blieb immer ein Ein-Bit. Das sollte sich aber bald ändern! Als erstes veränderte das Null-Bit seine Erscheinungsform. Die Veränderung bestand darin, dass es nun neben dem Null-Zustand wahlweise auch den Ein-Zustand annehmen konnte. Dieser Evolutionssprung im digitalen Universum, wird als die Geburtsstunde des "digitalen Lebens" angesehen; sozusagen der erste digitale "Einzeller".

Der nächste Entwicklungsschritt

Die Evolution, sowie die Selektion und Auslese sorgten dafür, dass es binnen kürzester Zeit nur noch sogenannte binäre Bits im digitalen Universum gab, die wechselseitig beide Zustände, nämlich Null oder Eins, annehmen konnten. Schon bald war der nächste Schritt der Evolution fällig. Denn nun schlossen sich die binären Bits zu größeren Informationseinheiten zusammen. Am Anfang waren es nur Viertelbytes, später dann halbe Bytes. Diese Entwicklungsstufe in der digitalen Natur wurde mit der Entstehung eines ganzen Bytes, das sich aus 8 einzelnen Bits zusammensetzt, abgeschlossen. Warum sich aus den unzählig vielen Bits, die bisher regellos und ziellos in digitalen Universum umherschwirrten, plötzlich größere und vor allem stabile Informationseinheiten bildeten, ist nach wie vor nicht bekannt. Bisher nahm man an, dass die digitalen Bindungskräfte der Einzelbits dafür verantwortlich sind. Doch das erklärt nicht die Existenz von Bytes, die aus lauter Null-Bits oder Ein-Bits bestehen. Hier müssten die Bindungskräfte eine so starke Abstoßung bewirken, dass diese Bytes nicht stabil existieren könnten. Wie wir wissen, ist das nicht der Fall.

Ein weiterer Evolutionssprung

Nachdem sich die unzähligen Bits im expandierenden digitalen Universum zu größeren und stabilen Byte- und Mehrfachbyte-Kombinationen verbunden hatten, passierte erst einmal eine Weile nichts im digitalen Universum. Doch urplötzlich begannen sich die Bytes und Mehrfachbytes zu riesigen und komplexen digitalen Matrizen zu verbinden. Matrizen sind vieldimensionale Bytefelder. Die Matrizen wurden mit der Zeit immer größer und komplexer, bis sie zu der unermesslichen Größe heranwuchsen, so wie wir es bei Hatsune Miku sehen. Auch die digitalen Matrizen waren zunächst nur statisch. Auf Hatsune Miku bezogen heißt das, dass sie sich nicht bewegen konnte. Auch waren nur zwei Farben darstellbar, jeweils eine Farbe und die dazu gehörige Komplementärfarbe , also Schwarz/Weiss oder Blau/Gelb. Aber immerhin, wieder war ein wichtiger Evolutionssprung vollzogen.

Die Matrizen leben

Erst in einem sehr späten Entwicklungsstadium des Universums sorgte die digitale Evolution dafür, dass sich die statischen Matrizen zu dynamischen Matrizen wandelten. Als Grund dafür wird eine Singularität in einer extrem großen binären Matrix angenommen. Dadurch war die statische Stabilität der Matrix so weit herabgesetzt, dass sie kurz vor dem binären Kollaps stand. Das hätte kolossale Auswirkungen auf das digitale Universum gehabt, bis zur Zerstörung aller digitalen Materie. Um das zu verhindern, half sich die Matrix praktisch selbst, indem sie dynamisierte Datentransfers in ihrem Inneren zuließ. Das heißt, innerhalb von Sekundenbruchteilen können Trillionen von Bytes innerhalb einer Matrix verschoben werden. Heute wissen wir, dass das eine Voraussetzung ist, um komplexen Gebilden, wie Hatsune Miku, ein Eigenleben zu verleihen. Ein positiver Nebeneffekt war außerdem, dass sich die darstellbare Farbtiefe drastisch erhöhte, hin zu farbrealistischer Darstellung. Der digitale Comic, so wie wir ihn heute kennen, war geboren.

Die eindrucksvolle Entwicklung vom statischen Einzelbit bis zu vieldimensionalen, dynamischen Matrizen stellt uns die Wunder der digitalen Natur eindrücklich vor Augen. Immer wieder stehen wir staunend vor der Erkenntnis, wie vielfältig die Natur ist. Wenn wir es nicht besser wüßten, dann gleicht es einem Wunder, dass sich aus einem leblosen Null-Bit ein so komplexes Wesen wie Hatsune Miku entwickeln konnte.

Ich bin die Prinzessin No. 1 

 


 

Dieser etwas ironische Streifzug zur Entstehungsgeschichte des digitalen Universums vom einfachen, unbestimmten Bit bis zu Hatsune Miku, der Krönung der Schöpfung, wird mit Sicherheit wenig Überzeugungskraft besitzen. Jeder weiß, dass Hatsune Miku nicht der Eigenbewegung der digitalen Materie entstammt, sondern den kreativen Prozessen ihrer Programmierer. Und das sind die vielen Internetnutzer weltweit. Mit einem speziellen Softwareprogramm und entsprechender Hardware sowie viel Kreativität erwecken sie Hatsune Miku aus irrsinnig großen Byte-Matrizen mit Unterstützung der linearen Mathematik zum digitalen Leben. Spezielle Laserscheinwerfer geben ihrer digitalen Natur aus Bits und Bytes eine visuelle Anschaulichkeit. Aber wie der Name schon sagt, es ist ein Scheinwerfer, der uns nur einen Schein vorgaugelt. Ergebnisse sind nur sichtbar, wenn sie vorher programmiert wurden.

Dabei fällt auf: Obwohl Hatsune Miku als virtuelle Kunstfigur erschaffen wurde, hat sie doch große Ähnlichkeit mit dem Aussehen "ihrer Schöpfer", den Programmierern. Was unsere eigene Erschaffung betrifft, dürfen wir Analogien zu Hatsune Miku ziehen. Auch wir sind Wesen, die viel mit dem Aussehen ihres Schöpfers gemein haben. Das kommt besonders in dem Bibelvers zum Ausdruck:

Und Gott sprach: Lasset uns Menschen machen, ein Bild, das uns gleich sei ...

1. Mose 1, 26

Gott ist ein transzendes Geistwesen, aber er ist uns sehr ähnlich, in Aussehen und Wesen. Das geht eindeutig aus dem Bibelvers hervor!

Eines führt uns die Kunstfigur Hatsune Miku deutlich vor Augen. Nichts kann aus dem Nichts entstehen. Alles Neue braucht einen kreativen Urheber. Ohne diesen bleibt alles wie es ist.

Seit etwa 5000 Jahren, also seit der Vertreibung von Adam und Eva aus dem Paradies, verändert der Mensch von Tag zu Tag das Gesicht der Erde. Das geschieht mit dem ausdrücklichen Willen und Wunsch Gottes. Er war es, der den Menschen auffordert:

Macht euch die Erde zum Untertan.

1. Mose 1, 28

Gott hat uns dafür auch das nötige Rüstzeug mitgegeben - Kreativität sowie eine perfekt funktionierende Erde mit angeschlossenem Planetensystem, das alles im Gleichgewicht hält.

Von den christlichen Mystikern stammt der Gedanke, dass wir Menschen versuchen sollen, Gott und Jesus ähnlich zu werden. Man könnte den Gedanken aber genau so gut auch anders herum denken. Nämlich, Gott hat uns so gemacht, dass wir ihm sehr ähnlich sind. Oder anders formuliert. Vieles an uns stellt einen Abglanz Gottes dar, u.a. auch die Eigenschaft der Kreativität. Die unendliche Kreativität, die Gott und seine himmlischen Helfer einst bei der Erschaffung von Sonne, Mond, Erde und Sternen an den Tag legten, sorgte dafür, dass aus dem Nichts ein Universum entstand, in dem der Mensch den Mittelpunkt bildet. Denn so, wie wir es heute beurteilen können, ist alles im Universum dem Menschen untergeordnet, und ganz besonders auf der Erde.

Diese Kreativität, oder man könnte auch sagen Schöpferkraft, steckt, mehr oder weniger, in jedem von uns. Es ist ein Teil der Erbmasse, die uns auf ewig mit unserem Schöpfergott verbindet. Jegliche Veränderung setzt Kreativität voraus. Und umgekehrt: Kreativität ist die Grundvoraussetzung für Veränderung.

Das Gegenteil von Kreativität ist Konsum. Während Kreativität Neues schafft, wird beim Konsum nur verbraucht.

Am Ende bleibt als Schlußfolgerung für uns. Machen wir etwas aus dem, was uns Gott an positiver Kreativität geschenkt hat! Jeder Mensch hat seine speziellen Fähigkeiten, die er einsetzen kann, und zwar ohne Altersbeschränkung. Einige Internetnutzer arbeiten schon am nächsten Auftritt von Hatsune Miku. Trainer denken sich eine Taktik aus, wie man den übermächtigen Gegner im Fussball, Handball oder Volleyball besiegen kann. Die Abiturienten planen ein Musikprojekt, dass beim nächsten Abi-Ball aufgeführt wird; und ... und ... und ...

Denn eines ist unumstößlich: Nichts kann von allein aus dem Nichts erwachsen, oder wie der Volksmund sagt: "Von Nichts kommt Nichts". Es sei denn, man tut etwas.