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Der große Irrtum des Dalai Lama

Das neue Buch des Dalai Lama "Der Appell des Dalai Lama an die Welt - Ethik ist wichtiger als Religion" steht zur Zeit auf den Bestsellerlisten der großen Buchhändler und Online-Verkaufsplattformen. Die Aussage des Dalai Lama ist nicht neu. Sie ist alt, sogar uralt, denn bereits die griechischen Philosophen haben sich vor über 2000 Jahren damit auseinandergesetzt. Dennoch wollen wir uns an dieser Stelle mit der Kernaussage des Buchtitels beschäftigen. In welchem Verhältnis stehen sie wirklich, die Ethik und die Religion? Wenn Religion offensichtlich so wenig vermag, wird dann die Welt mit Ethik endlich eine Bessere werden?

01.12.2016 von Bernd Buerschaper


In der westlichen Welt gilt er als moralische Instanz. In Politik und Gesellschaft hat sein Wort Gewicht. Der spirituell zugeneigte Teil der Gesellschaft, insbesondere jener, der Symphatie für den Buddhistischen Glauben hegt, betrachtet ihn als Ikone, dessen Lehren zu einer einer besseren, gerechten Welt führen. Und den Agnostikern und Atheisten gilt er als Ideengeber - der Dalai Lama.

"Nach meiner Überzeugung können Menschen zwar ohne Religion auskommen, aber nicht ohne innere Werte, nicht ohne Ethik. ... Deshalb sage ich, dass wir im 21. Jahrhundert eine neue Ethik jenseits aller Religionen brauchen. Ich spreche von einer säkularen Ethik, die auch für über eine Milliarde Atheisten und zunehmend auch für Agnostiker hilfreich und brauchbar ist."

Unter der Begrifflichkeit "Säkulare Ethik jenseits aller Religionen" soll die Welt eine bessere werden, meint der Dalai Lama. Dabei ist die Aussage des Dalai Lama alles andere als neu. Wir kennen sie seit mindestens 2500 Jahren.

Die Ursprünge - vom Beginn der Welt in die Jetztzeit

Den Begriff "Ethik" gibt es seit etwa 2500 Jahre. Die Begriffe Ethik und Moral sind eng miteinander verknüpft. Aber erst der "Mensch" und sein "Bewußsein" geben Ethik und Moral einen Sinn. Sich dieser ganzen Begrifflichkeiten zu ermächtigen und ihre Verknüpfung aufzuzeigen füllt ganze Bibliotheken. Und so ist nahezu unmöglich, die umfassende Thematik von Ethik, Moral, Mensch und Religion im Rahmen eines kleinen Beitrages auf Planet-Glauben zu behandeln. Wie kann man also vorgehen?

Wir wollen zwei Ideenstränge entwickeln. Dazu führen wir den Begriff "Entscheidungsraum bzw. (gleichberechtigt) Entscheidungsebene" ein. Die Begrifflichkeit von Ethik und Moral wollen wir in den beiden Entscheidungsräumen bzw. Entscheidungsebenen der Menschen beleuchten, nämlich dem säkularen Entscheidungsraum und dem religiösen Entscheidungsraum, wobei wir letzteren allein auf die Erfahrungen mit dem EINEN Schöpfergott JHWH gerichtet sehen wollen. Welche Dialektik kennzeichnet den Ethik- und Moralbegriff in diesen Entscheidungsräumen? Welchen Einfluß haben sie auf das TUN des Menschen?

Ethik im religiösen Entscheidungsraum

Lange bevor im Altertum die ersten Ethik- und Moralvorstellungen in den öffentlichen Diskurs gerieten, definierte Gott JHWH Regeln und Empfehlungen an sein auserwähltes Volk, die Juden. In nur zehn Geboten formulierte Gott jene Ansprüche an die Menschen, die einerseits auf die Anerkennung seiner göttlichen Allmacht und seines Schöpfertums abzielten, und andererseits ein gedeihliches Neben- und Miteinander der Menschen ermöglichen. Diese Gebote sind nun knapp 5000 Jahre alt und haben sich bis in diese Tage erhalten. Die meisten Menschen haben zumindest das Gefühl, dass die Einhaltung der Gebote zu einer idealen Welt führen würde. Das erlaubt die These, dass die Urheberschaft der Moral- und Ethiklehre allein bei Gott liegt, denn ohne Zweifel beinhalten die zehn Gebote alle wichtigen Moral- und Ethikstandards, wenn auch auf hohem Abstraktionsgrad (also nicht ins kleinste Detail gehend). Wenn aber die zehn Gebote (zunächst) ausschließlich an das jüdische Volk gerichtet waren, was ist dann für den übrigen Teil der Menschheit verbindlich? Auch sie brauchen in ihrem säkularen Entscheidungsraum Leitplanken für Moral und Ethik.

Ethik im säkularen Entscheidungsraum

Der andere Teil der Menschheit, also jener Teil, der nicht dem Schöpfergott JHWH zugehörig war, sondern an andere Götter glaubte, oder an nichts glaubte, oder an sich selbst, oder, oder ..., machte sich auf die Suche, die Frage nach dem menschlich Guten, das in jedem Menschen zu Hause ist, in Worte zu fassen und, noch besser, einen allgemeingültigen Zusammenhang zu geben. Die Stunde der Philosophen war gekommen. Sie sollten und wollten den Menschen die säkulare Welt erklären und den Weg in eine einvernehmliche Zukunft weisen. Und so entwickelte sich 500 Jahre vor Jesus die antike Ethik. Vertreter waren Aristoteles, Sokrates, Platon, Epikur. Auch bei Konfuzius (500 v. Chr.) findet man ebenfalls erste Aufsätze, die sich, im weitesten Sinne, mit ethischen Fragen des Zusammenlebens der Menschen beschäftigen. Später, in der Neuzeit formulierte Immanuel Kant (1724-1804) seine philosophischen Ideen. Die Kant'schen Vorstellungen und Entwürfe des Moral- und Ethikbegriffes machen Karriere bis in diese Tage hinein. Nach Kant kamen Hegel (1770-1831), Karl Marx (1818-1883), Kierkegaard (1813-1855), Nietzsche (1844-1900), und Max Weber (1864-1920) auf die Bühne, wobei wir hier nur die wichtigsten Vertreter des "Abendlandes" aufgezählt haben. Jeder von ihnen entwickelte seine eigenen Thesen, selten war man sich untereinander einig. Der These folgte die Gegenthese, die weiter entwickelte These usw. Und so geht es bis in die heutigen Tage hinein, wo sich zuletzt der Dalai Lama zu Wort meldet.

Soweit zu den Ursprüngen der Ethik- und Morallehre. Der Vollständigkeit halber muss erwähnt werden, das auch im fernöstlichen Teil der Welt, in Afrika und der islamisch geprägten Welt eine reiche Ideengebung zur Moral- und Ethiklehre existiert. Eigentlich kann jedes Land (s)einen Ethik- und Morallehrer entsenden.

Die Ethikphilosophie des Immanuel Kant

In der westlichen Welt haben die Lehren von Immanuel Kant bis in die heutige Zeit weite Verbreitung und Anerkennung gefunden. Immanuel Kant definiert Ethik als:

Die Wissenschaft von den sittlichen Gesetzen, nach denen alles geschehen soll.

Diese Begriffsdefinition deutet darauf hin, dass die säkulare Weltsicht im Hinblick auf Ethik und Moral auf allgemeingültige Gesetze abzielt, die auf der höchst möglichen Abstraktionsstufe abgebildet werden. Im Unterschied zu den Zehn Geboten Gottes werden die Forderungen nicht inhaltlich benannt, sondern die Kriterien, die (zwangsläufig) zu ethischem Handeln führen, werden allgemeingültig formuliert. Der hohe Abstraktiongrad beruht zwangsläufig auf komplexen und komplizierten Gedankenspielen. Dadurch entzieht sich der Kant'sche Ethikphilosophie weitgehend der so notwendigen breiten und öffentlichen Kenntnisnahme und dem Diskurs. Die meisten Menschen kennen die Kant'schen Ideen nicht einmal. Es drängt sich deshalb die Frage auf, wie sie dann Eingang in das Denken und Handeln der Menschen finden soll? Allenfalls eine intellektuelle Elite bedient sich ihrer. Und denen dient sie als oft genug als intellektueller Schmuck. Manch einer mag hier einwenden, dass auch komplizierte mathematische Gesetze nicht von der Allgemeinheit verstanden werden, und trotzdem haben sie unvermittelte Auswirkung auf das Leben der meisten Menschen. Das stimmt. Aber sind die Ethik- und Moralvorstellungen nicht darauf angewiesen, dass sie Eingang bis in die letzten Winkel des menschlichen (Bewußt)seins eines jeden Menschen erlangen? Eine Forderung, die die zehn Gebote Gott JHWH's zumindest in der gesamten westlichen und lateinamerikanischen Welt, in Russland und in vielen Ländern Afrikas, wenn nicht sogar weltweit mühelos erfüllt.

Kant's Ziel war es, eine allgemeingültige Herleitung moralisch-ethischer Gesetze zu ermöglichen, und zwar nur mit Hilfe der Logik und der Vernünft, nicht aber durch subjektive Kriterien wie Erfahrungen, Ideologien, Glauben, Wünsche.

Die drei Eckpfeiler der Kant'schen Ethikphilosophie sind.

Der gute Wille
Die Pflicht
Die Maxime

Über diese drei Begriffe führt uns Kant auf seine allgemeinverbindliche Ethik-Formulierung hin, dem:

KATEGORISCHEN IMPERATIV.

„Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde.“

Der kategorische Imperativ ist keine inhaltliche Norm, sondern ein allgemeines Handlungs- und Normenprüfkriterium. Es scheint fast so, dass es das ist, worauf der säkulare Staat gewartet hat: ein Normenprüfkriterium für ethisches Handeln innerhalb eines Staats- oder Gemeindewesens! Jedenfalls haben Kant's Ideen stark in das Denken und die Gesetzgebung des westlichen Staatswesens der letzten 200 Jahre gewirkt.

In der Kant'schen Ethikphilosophie spielt der Begriff FREIHEIT eine entscheidende Rolle. Kant versteht darunter die Autonomie des menschlichen Willens. Erst Freiheit gibt dem Menschen die Möglichkeit, von sich aus, Kraft seiner Vernunft ein formales Gesetz zu schaffen, dem er gehorchen kann. Dem können wir ausdrücklich zustimmen. Aber auch in diesem Punkt ist Kant nur ein Nachahmer. Denn die Urheberschaft des Begriffes "Freiheit" liegt allein in Gott begründet. Von Beginn hat Gott den Menschen die ABSOLUTE FREIHEIT geschenkt. Konkreter: Zu jedem Zeitpunkt war der von Gott geschaffene Mensch ein Mensch des freien Willens. Dieser unumstößliche Fakt ist alles andere ein selbstverständliches Gedankengut. Denn eine große Zahl der Menschheit verbindet mit Gott die Begriffe Einschränkung, Gängelung, Unfreiheit bis hin zu Despotenhaftigkeit. Aber Gott manipuliert niemanden! Er greift nicht ungefragt und ungebeten in unsere Entscheidungswelt ein. Das muss an dieser Stelle explizit erwähnt werden, weil es der Wahrheit über diesen Gott entspricht.

Die Theorie muss sich an der Praxis messen lassen

Wie hat sich die Kant'sche Ethik- und Moralphilosophie und auch all die anderen bisherigen Ethik- und Moralphilosophien bewährt? Wir wollen die Beantwortung der Frage an dieser Stelle offen lassen und geben sie statt dessen an den Leser weiter. Was wir aber sagen wollen ist folgendes: Wenn, wie Kant in seiner Definition des Ethikbegriffes schreibt, nur "... alles geschehen soll", aber offensichtlich nicht zwangsläufig "... geschehen muss", wohin führt dann seine Ethik- und Moralphilosophie? Doch nicht etwa in's Nichts? Aber wie kann dann die Ethik, so wie es der Dalai Lama postuliert, zu einer besseren Welt führen? Und ist jede Ethikphilosophie nicht bereits dann Makulatur, wenn sich auch nur einer nicht daran hält? Ein Blick auf die Zeitenläufe der Menschheitsgeschichte der letzten 2000 Jahre macht das sichtbar. Unser Urteil fällt deshalb ernüchternd aus. Keine, nicht eine einzige Herausforderung der Menschheit, und davon gibt es so viele, konnten durch die Ethik- und Moralphilosophien vom Altertum bis in das Heute zufriedenstellend gelöst werden. Fast immer konnte man sich in ethisch-moralischen Fragen nur auf dem kleinsten Nenner einigen, und oft nicht einmal das. Das ist entschieden zu wenig! Meist reichen die Entscheidungen nur, das größte Übel (vorerst) abzuwenden, bis das Unglück dann doch über uns herein bricht.

Hier schließt sich der Bogen, den wir am Beginn mit den Zehn Geboten des Gottes JHWH gesetzt haben. Es zeigt sich, dass sowohl die Zehn Gebote Gottes wie sämtliche Ethikphilosophien das eigentliche Ziel verfehlt haben. Um das Scheitern im säkularen Entscheidungsraum zu erklären, müssen wir, von Planet-Glauben, vorerst passen. Denn wir müssten das Scheitern ja im wissenschaftlich, philosophischen Kontext begründen. Jedenfalls konnte jede neue Philosophengeneration die Gründe für das Scheitern der der alten Generation benennen. Karl Marx wusste, warum die Kant'sche und Hegel'sche Dialektik scheiterte. Und heute wissen wir, dass auch Karl Marx Unrecht hatte usw. usf. Und nun kommt der Dalai Lama mit seiner ethischen Charmeoffensive.

Der religiöse Entscheidungsraum hat als Gründe für das Scheitern Nachhaltigeres zu bieten, wenn es auch meist belächelt wird. Sowohl im Alten als auch im Neuen Testament finden wir die Ursachen und Gründe für das Scheitern.

In den Psalmen heißt es:

Gott spricht: Da ist keiner, der Gutes tut, auch nicht einer.

Psalmen 14, Vers 3

Und Jesus sagt:

Und einer trat zu ihm und sprach: Meister, was soll ich Gutes tun, damit ich das ewige Leben habe? Er aber sprach zu ihm: Was fragst du mich nach dem, was gut ist? Gut ist nur der Eine (Anm. Gott).

Matthäus 19, Vers 16

Peng! Das hat gesessen. Von höchster Stelle bekommen wir es attestiert. "Da ist keiner der Gutes tut!" Dabei glauben wir doch ständig, dass wir Gutes tun! Und viele reden es sich ein. In Gottes Reich herrschen andere Maßstäbe für das Gute! Sie lassen sich nicht im geringsten mit unseren Vorstellungen in Einklang bringen. Das Gottes Maßstäbe richtig sind wird schon durch die Tatsache belegt, dass es hier auf Erden in Sachen Ethik und Moral nicht so recht voran geht.

Welches sind die Gründe für das Scheitern unserer ethisch-moralischen Anstrengungen im religiösen Entscheidungsraum?

Der religiöse Entscheidungsraum kennt und benennt einen einzigen Grund für das Scheitern aller Ethik- und Moralprinzipien. Und der liegt paradoxerweise in der Erkenntnis der Unterscheidung von GUT und BÖSE durch den Menschen, obwohl man meinen möchte, dass die Möglichkeit dieser Unterscheidung gerade das Gegenteil bewirken müsste. Indem Adam und Eva Gottes Gebot, nicht vom Baum der Erkenntnis von Gut und Böse zu essen, missachteten, erweiterte sich das Bewußtsein des Menschen im ursprünglichsten Sinn des Wortes:

Da wurden ihnen beiden die Augen aufgetan und sie wurden gewahr, dass sie nackt waren, und flochten Feigenblätter zusammen und machten sich Schurze.

1. Mose 3 Vers 7

Von nun an nahm der Mensch zur Kenntnis, dass es auch eine Macht des Bösen gibt. Mit BÖSE meint die Bibel alles, was sich gegen Gottes Willen richtet. Und das Böse bemächtigte sich des Menschen. Neid, Habsucht, Zwietracht, Lügen, Geldgier und allerlei ungute Versuchungen bemächtigen sich des Menschen.

Das ist also die Spannweite, in der wir uns bewegen: Einerseits: Der (Irr)glaube an eine bessere, gerechtere, friedlichere Welt durch die Ethik- und Morallehren der Agnostiker, Atheisten und Philosophen. Und andererseits: Die pauschalisierende, allgemeine Aussage, "Da ist keiner, der Gutes tut, auch nicht einer. ".

Es wird deutlich, die Berufung auf Moral und Ethik sind das Eine. Die dauerhafte, unumstößliche Umsetzung im gesellschaftlichen und menschlichen Miteinander ist etwas völlig anderes. Und hierin wird der fundamentale Unterschied zwischen dem weltlichen und dem religiösen Ansatz bezüglich einer Moral- und Ethiklehre sichtbar. Beide Gruppen postulieren am Ende zwar nahezu identische Ansätze für eine "bessere Welt". Und beide Entscheidungsräume erzielen das gleiche, ernüchternde Ergebnis des Versagens. Aber nur die drei großen Weltreligionen lassen erkennen, dass es beim Mühen des Menschen bleibt, weil der Mensch die wahren Ansprüche zur Umsetzung einer allumfassenden Ethik- und Morallehre aus einem bekannten Grund (der Apfel vom Baum der Erkenntnis von Gut und Böse) nicht erfüllen kann. Gibt es einen Ausweg aus dem Teufelskreis des Wollens und doch nicht Könnens?

Der Ausweg aus dem Dilemma

Paulus selbst formuliert den Ausweg mit wenigen Worten:

Wie nun durch die Sünde des Einen (Anm. Adam) die Verdammnis über alle Menschen gekommen ist, so ist auch durch die Gerechtigkeit des Einen (Anm. Jesus) für alle Menschen die Rechtfertigung gekommen, die zum Leben führt. Denn wie durch den Ungehorsam des einen Menschen die Vielen zu Sündern geworden sind, so werden auch durch den Gehorsam des Einen die Vielen zu Gerechten.

Brief des Paulus an die Gemeinde in Rom Kap. 5 Vers 18+19

Paulus, der einst als schlimmster Christenverfolger galt, und dem erst durch die unmittelbare, unsanfte Bekanntschaft mit Jesus die Augen aufgetan wurden, benennt den Ausweg. Er besteht einzig im Glauben an Jesus. Er selbst, Paulus, weiß worüber er spricht. Die Gnade in Jesus sprach den Christenverächter frei von seiner Schuld. Dafür widmete Paulus Jesus sein Leben. Die Begegnung mit Gottes Sohn machte Paulus ethisch-moralisch und religiös zu einem neuen Menschen, nahe am Idealbild, wie Gott den Menschen einst geschaffen hatte.

Etwas Vergleichbares kann der säkulare Entscheidungsraum nicht aufweisen. Er tritt, wie schon die letzten 5000 Jahre, weiter auf der Stelle, gewissermaßen traurig und ergebnislos um sich selbst drehend.

Deshalb dürfen wir sagen: Die Worte des Dalai Lama "Ethik ist wichtiger als Religion" sind auf Sand gebaut. Schlimmer noch. Sie stellen eine Verführung des Menschen dar. Denn in seinem Buchtitel suggeriert der Dalai Lama, mit der Kraft seiner weltlichen Instanz, (s)eine "Bedeutungslehre", die nur einer Wiederholung aller vorausgegangenen Lehren gleicht, die aber in Wahrheit die Suggestion der Bedeutungslosigkeit der Religionen zum Inhalt hat. Es ist eine verhängnisvolle Botschaft für all jene, denen dadurch die Heilsbotschaft des Glaubens an den einen Gott verstellt wird.

Anders als er, haben die drei Weltreligionen verstanden, welch moralische Bedeutungslosigkeit dem Menschen zukommt. Der Talmud, das christliche Neue Testament und der Koran geben zwar die Moralansprüche Gottes an die Menschen weiter. Aber der Mensch ist zu schwach, um sie umzusetzen. Zudem reicht bereits eine einzige Verfehlung aus, um das ganze Moralgebäude zum Einsturz zu bringen. Die Bibel sagt das mit eindringlichen Worten (sinngemäß):

Jede Sünde zieht weitere schlimmere Sünden nach sich.

Manch einer mag einwenden, dass ethisch-moralische Grundsätze unentbehrlich sind und das sie diese für sich selbst zum Grundstein des Handelns machen. Natürlich! Seit der Erschaffung des Menschen ist das Gute fest in uns angelegt. Wenigstens hier können wir dem Dalai Lama zustimmen, wenn er sagt:

"Wir kommen nicht als Mitglied einer bestimmten Religion auf die Welt. Aber Ethik (Anm. Planet-Glauben: das Gute) ist uns angeboren."

Aber dem Guten, das in uns fest angelegt ist, steht immer wieder die Sünde entgegen, die stärker ist als unser Wille. Die Sünde aber führt zur Entfremdung von Gott. Und die Entfremdung von Gott endet zwangsläufig mit Ungemach und mit dem Tod. Dieser - im wahrsten Sinne des Wortes - Teufelskreislauf wurde durch Jesus unterbrochen. Er war und bleibt der einzige Mensch auf Erden, der alle, wirklich alle, ethisch-moralischen Ansprüche erfüllt hat, und dadurch seinen göttlichen Vater im Himmel auf unnachahmliche Weise gedient hat, weil es die Voraussetzung war, die Sünden von uns Menschen vor Gott auf ewig zu versiegeln.

 

 

 


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