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Ein Plädoyer gegen den Clown

Kein Zirkusprogramm kommt ohne ihn aus. Auf Kinderkrebsstationen treibt er unter Duldung der Klinikleitung seine Späße. Und in seiner religiösen Erweiterung begegnet er uns als Weihnachtsmann, wo er den Kindern die moralische Instanz mimt. Was ist der Clown? Was macht er mit uns? Was macht er aus uns? Eine Spurensuche im Reich der Masken und Dämonen.

01.01.2016 von Bernd Buerschaper


Der Clown macht Schlagzeilen. Nein, nicht der Clown, sondern die Maske, die den Menschen zum Clown macht. Wir machen derzeit die Erfahrung, dass hinter der Clownsmaske mehr verborgen ist als der Spaßmacher, den wir allgemein damit assoziieren. Kann oder muss man jetzt die Clownsfigur tiefenpsychologisch zu ergründen? Wir meinen: Ja!

Seit unserer Kindheit ist uns der Clown als Ulknudel und nachdenklich melancholischer Spaßmacher bekannt. Viele von uns kennen den Clown aus Steven Kings Horrorroman "ES". Darin spielt ein Clown die Hauptrolle, der Kinder verschleppt. Diese Figur aus dem Roman wirkt jetzt offenbar rezipierend und mündet, unter der Narrenfreiheit um Helloween, in den Kostümen des Horrorclowns. In dieser Maskerade verbreitet sich der Clown, angetrieben durch die Übertragungsmacht der sozialen Medien, um die ganze Welt.

Aus der Film- und Comicgeschichte gibt es weitere Beispiele für bekannte, skurille Clownsfiguren, wie zum Beispiel "Der Joker" in Batman-Verfilmungen.

Der Amerikaner John Wayne Gacy wurde 1978 als ein Lustmörder im Clownskostüm "enttarnt". Tagsüber, auf Stadtfesten, miemte er den Clown, und Nachts wurde er zum Massemörder. Er nutzte ganz gezielt die Maskierung eines Clowns, um sein ambivalentes Wesen sprichwörtlich hinter einer Clownsmaske zu verbergen. Besonders perfide: er nutzte die Maskierung aus, um seine ahnungslosen Opfer auszuspähen.

Die genannten Beispiele haben nicht viel zu tun mit der Clownsfigur, die wir sonst kennen. Den lustigen Clown, der vor allem Kinder zum Lachen bringen soll. Aber die genannten Beispiele zeigen, dass sich der Clown zum Gegenspieler seiner selbst entwickelt zu haben scheint. Professor Marcus Stiglegger von der Hochschule für Medien in Berlin findet dazu klare Worte:

"Der Clown ist von Anfang an keine unschuldige Figur. Der Clown ist das, was man in der Theaterwissenschaft als Trickster bezeichnet. Er ist unberechenbar. Er ist eine Figur, die bereits Ambivalenzen in sich birgt. ... Und diese liegt im Wesen des Karnevalesken, also hinter einer Maske verbergend zugrunde, mit der man dann, in einer bestimmten Zeit und einem bestimmten Kontext ungestraft Dinge machen kann, wie z.B. zu Helloween.

Maskenspiele jeglicher Art ermöglichen eine Transformation der Persönlichkeit. Jedes Theaterstück, jeder Film bedient sich dieser Tatsache. Hier geht die Transformation oft soweit, dass der Zuschauer den Schauspieler nicht mehr von der Filmrolle trennen kann. Zum Leidwesen des Schauspielers verschmelzen Rolle und Darsteller miteinander, auch wenn der Film schon längst zu Ende ist.

Die Transformation der Persönlichkeit geht aber noch weiter. Derjenige hinter der Maske wird als etwas mit völlig neuer Identität wahr genommen, oder nimmt sich selbst mit neuer Identität war. Dann führt das Maskenspiel zu einer zeitlich begrenzten Transformation der Wesens- und Charaktereigenschaften. Auch hierfür gibt es einige anschauliche Beispiele, insbesondere im Bereich der Auslebungen sexueller Wünsche.

Diese Umwandlung entwickelt ihr eigenes Momentum. Das ist dadurch gekennzeichnet, dass es das schöne Bild des Menschen entstellt, bis hin zum Skurillen. Und wie wir bei den Horrorclowns sehen können, geht die Entstellung bis zum Bösen und zum Dämonenhaften.

Durch die Maskierung ändert der Mensch aber nicht allein sein äußeres Erscheinungsbild. Mit der Maskierung einher geht oft auch ein Identitätswandel. Derjenige, der ihn vollführt, misst sich häufig auch einen Wandel an Fähigkeiten zu. Marcus Stiglegger sagt dazu:

"Damit verbunden ist eine neue Form der Freiheit (Macht, Anm. d. Redaktion), die man anderweitig nicht bekommen könnte."

Verbirgt sich hinter dem derzeitigen Phänomen der Gruselclowns eine Tendenz? Prof. Stigglegger bejaht das, mit dem Verweis auf die derzeitige Popkultur, die starke apokalyptische Tendenzen aufweist. Wie in der Popkultur üblich, ist sie von einem breiten gesellschaftlichen Konsens getragen. Man denke nur an den alljährlich wiederkehrenden Hype, der medienübergreifend um das Rockfestival Wacken gemacht wird, bei dem apokalyptische Selbstdarstellung der Rockgruppen stil- und sinnprägendes Programm ist. Oder an die zunehmende Popularität von apokalyptischen Filmen der seichteren und härteren Art.

Maskerade und Glauben - Gott und Teufel

Wenn man sich verkleidet, dann will man eine Person darstellen, die man in Wirklichkeit nicht ist. Und genau das entspricht nicht der Intention Gottes. Dafür gibt es zwei Gründe. Erstens: Gott hat Interesse an dem ursprünglichen ICH des Menschen. Das lässt sich u.a. an folgendem Bibelvers ablesen:

Fürchte dich nicht, [...]; ich habe dich bei deinem Namen gerufen; du bist mein! Wenn du durch Wasser gehst, will ich bei dir sein, dass dich die Ströme nicht ersäufen sollen; und wenn du ins Feuer gehst, sollst du nicht brennen, und die Flamme soll dich nicht versengen.

Jesaja 43, Vers 1-2

Und Zweitens: Um den Menschen von Gott zu entfremden, um den Menschen zu verführen, benutzt der Teufel Tricks, Täuschung und Maskerade. Gezielt nutzt er das Stilmittel der Verkleidung, um seine wahren, hinterlistigen Absichtigen zu verbergen. Deshalb warnt Gott den Menschen eindringlich davor, sich von diesen Dingen einvernehmen zu lassen. Und deshalb lehnen die Gläubigen der drei großen Weltreligionen, Juden, Christen und Muslime, jede Art der Maskerade einhellig ab. Da kann auch das alljärliche Faschingstreiben, dass oft unter Mitwirkung der beiden großen christlichen Kirchen in Deutschland stattfindet, nicht darüber hinweg täuschen.

Kommen wir noch einmal auf die weit verbreiteten Clowns auf Kinderkrankenstationen zurück. Nach allem was hier bisher gesagt wurde, stellt sich die Frage; welch vernünftigen Grund sollte es geben, ein schwerkrankes Kind durch einen Clown aufzuheitern? In einer Studie der englischen University of Sheffield wurden 250 Kinder im Alter zwischen vier und sechzehn Jahren zu Clowns befragt. Die Clownsbilder, die im Krankenhaus an den Wänden hingen, fand keines der Kinder lustig. Einige fürchteten sich vor ihnen, viele Kinder fühlten sich bei ihrem Anblick unbehaglich. Die kindliche Angst vor Clowns hat laut dieser Studie ihre Gründe in deren unbekannten Aussehen und Auftreten. Clowns verhalten sich außerdem abweichend von üblichen sozialen Normen, was Unsicherheit ihnen gegenüber und damit verbunden ein Unbehagen vor ihnen zur Folge haben kann. [Quelle: Wikipedia].

Sicher, nach einer kräftezehrenden langen Krankheit kommen Eltern bei der Pflege des Kindes oft an ihre Grenzen. Aber es gibt bessere Alternativen! Deshalb kann man getrost ein zweites mal auf den oben zitierten Bibelvers aus Jesaja verweisen:

Fürchte dich nicht, [...]; ich habe dich bei deinem Namen gerufen; du bist mein! Wenn du durch Wasser gehst, will ich bei dir sein, dass dich die Ströme nicht ersäufen sollen; und wenn du ins Feuer gehst, sollst du nicht brennen, und die Flamme soll dich nicht versengen.

Jesaja 43, Vers 1-2

 

 

 


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