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Jesu Auftritt auf dem roten Teppich

Jesu letzte Tage

16.03.2017 (C) Planet-Glauben

In Berlin, unserer Hauptstadt, jagt ein red Carpet (roter Teppich) Ereignis das andere. Es fängt bereits in der zweiten Januarwoche mit der Fashion Week an, geht nahtlos in die Berlinale über, gefolgt von der Goldenen Kamera usw. usf. Stets sind es die gleichen Protagonisten, die dann vor den Kameras possieren. Auch Jesus kennt das Gefühl, das einem auf dem Laufsteg beschleicht. Auch er hatte seinen "Roten Teppich-Auftritt". Darüber wollen wir erzählen ...


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Die Vorbereitungen zu dem Event laufen schon seit Tagen auf Hochtouren. Die Einladungen an die Gäste waren geschrieben und verschickt. Der rote Teppich, 100m lang, war ausgerollt. Zu seinem Schutz war eine durchsichtige Folie aufgelegt, die erst kurz vor Eintreffen der Gäste entfernt wurde. Entlang des roten Teppichs wurden dutzende Scheinwerfer installiert. Jeder Winkel auf dem roten Teppich sollte auf's Beste ausgeleuchtet sein. Das 3-Gänge Menü für die Aftershow-Party stand fest und köchelte schon in den Töpfen. Sie konnte endlich losgehen, die Verleihung der Goldenen Kamera 2017.

Wie bei solchen Veranstaltungen üblich, sponsoren die Gastgeber einen Fuhrpark mit Luxuslimousinen, um die Gäste zu Hause abzuholen und bis vor den roten Teppich zu fahren. Das Flanieren und Posieren auf dem roten Teppich kann beginnen- diesmal ganze 100m lang!

Und dann geschah etwas, das dem Augenblick den Anschein von etwas Surrealem verlieh. Der rote Teppich wurde abgesperrt! Niemand wurde mehr vorgelassen. Die Gäste, also die Künstler, Journalisten, unzähligen Tatort-Kommisare, Stars und Sternchen, all jene, die sich in den Wochen davor die Finger wund getwittert und gepostet haben, wegen Trumps "Amerika first", standen jetzt am Beginn des roten Teppichs in einer Traube und warteten im Pulk. Dass nun ausgerechnet dieses "Amerika first" der Grund war, weshalb sie alle wie bedröppelt dastanden, gäbe schon fast wieder Anlass zum schmunzeln, wenn es nicht so traurig wäre. Jetzt jedenfalls war erst einmal Nicole Kidman, der Stargast des Abends aus den USA an der Reihe. Stars gibt es genug. Aber Superstars wollen noch einmal anders behandelt werden, als Stars. Jetzt konnte Frau Kidmann ohne jede Störung ihre einsamen Runden vor den Fotografen drehen. Anschließend wurde sie noch zu ausgesuchten Medienvertretern der TV-Stationen geschleust. Und nun endlich, wurde der rote Teppich auch für die anderen wieder frei gegeben.

Nach allen Ehrungen und Laudatien und einer durchgefeierten Nacht, kommen die Limousinen ein zweites mal und bringen die müden gerechten Welterklärer nach Hause. Und immer gilt, nach dem roten Teppich ist vor dem roten Teppich. Erst, wenn man plötzlich nicht mehr auf der Einladungsliste steht, beginnt für manch einen der Katzenjammer.

So, oder so ähnlich wie eben beschrieben, laufen die Roten-Teppich-Ereignisse jedes Jahr hundertfach ab, überall auf der Welt. Zu sehen sind meist die gleichen Protagonisten, nur mit wechselnden Garderoben und Frisuren aber immer den gleichen Statements für eine bessere, gerechtere Welt, für die es sich einzusetzen lohnt. In Mode sind neuerdings Auftritte und "mutige Reden" der Stars und Sternchen vor den Vereinigten Nationen. Zwischen eigenen Scheidungskriegen, einem ausufernden Beautywahn, dem sie sich unterwerfen, und manch anderen Unzulänglichkeiten genießen sie die Aufmerksamkeit, die ihnen auf der Weltbühne zuteil wird.

 

Ihr seid nicht mit vergänglichen Dingen, mit Silber oder Gold, erlöst worden von eurem eitlen Wandeln, sondern mit dem Blut Christi.

1. Petrus 1, Vers 18-19

 

Der rote Teppich auf der Strasse nach Jerusalem

Auch Jesus hatte seinen Auftritt auf dem roten Teppich, und er war der alleinige Stargast. Aber sein Auftritt lief so völlig anders ab, als das, was wir eben beschrieben haben. Außer vielleicht in einem Punkt. Denn auch der Rote-Teppich-Auftritt von Jesus war in gewisser Weise exakt im Voraus geplant, aber anders, unbestimmt und ein wenig geheimnisvoll. Der Prophet Sacharja berichtete jedenfalls bereits viele hundert Jahre vor dem eigentlichen Ereignis darüber.

Du, Tochter Zion, freue dich sehr, und du, Tochter Jerusalem, jauchze! Siehe, dein König kommt zu dir, ein Gerechter und ein Helfer, arm und reitet auf einem Esel, auf einem Füllen der Eselin.

Sacharja 9,9

Was soll das bedeuten? Der Evangelist Johannes überbringt uns die Antwort.

Als am nächsten Tag die große Menge, [...], hörte, dass Jesus nach Jerusalem kommen werde, nahmen sie Palmzweige und gingen hinaus ihm entgegen und schrien: Hosianna! Gelobt sei, der da kommt im Namen des Herrn, der König von Israel! Jesus aber fand einen jungen Esel und setzte sich darauf, wie geschrieben steht: »Fürchte dich nicht, du Tochter Zion! Siehe, dein König kommt und reitet auf einem Eselsfüllen.

Johannes 12, Vers 12-14

Irgendwie hat sich auch ohne Twitter herumgesprochen, dass Jesus beabsichtigt nach Jerusalem zu gehen. Jesus weiß, dass sein Erscheinen in Jerusalem nicht besonders gelitten ist. Die jüdischen Schriftgelehrten sehen es gar als Provokation an. Jesus, der sonst Provokationen aus dem Weg geht, kann diesmal keine Rücksicht nehmen.

Nicht die studierten Schriftgelehrten, die die Tora auswendig kennen und die jeden Buchstaben der Tora zichmal hin- und her gewendet haben, spüren die Zeichen der Zeit. Es sind die einfachen Menschen, die, durch ihre Herzensbildung und die Wirkung des Heiligen Geistes, die Größe und Besonderheit des Momentes erkennen. Sie erkennen in Jesus den König Israels.

... und er wird König sein über das Haus Jakob in Ewigkeit, und sein Reich wird kein Ende haben.

Lukas 1, Vers 33

Einem guten König, der sich um seine Untergebenen kümmert, den jubelt man von Herzen zu. Genau das tun die Menschen nun. Sie brechen die Palmzweige aus den Bäumen und legen sie auf den Weg, um Jesus die Ehre zu geben. Dabei veranstalteten sie ein Jubelgeschrei, das in der Intensität dem der Fotografen auf dem roten Teppich der Luxusevents gleich kommt. Jesus, ganz seiner selbst, hat sich für diesen Auftritt nicht extra in Schale geworfen. Er kommt auf einem Esel geritten, den er vorher von einem Fremden ganz selbstverständlich überlassen bekommen hat. Dem Besitzer des Tieres haben die Jünger nur gesagt:

Der Herr bedarf ihrer.

Matthäus 21, Vers 3

Das genügte, und der Besitzer übergab das Tier ohne weitere Worte den Jüngern. Oh wundersame Ereignisse!

Dieser Auftritt auf dem "roten Teppich", auf der Strasse hinauf nach Jerusalem, war Balsam für Jesu Seele. Jesus war umgeben von jenen, die seine Botschaft und Liebe erkannt haben. Es waren seine Leute, seine Freunde. Es ist völlig klar, dieser Auftritt stärkte auch seine Seele, die längst in dunkler Erwartung auf die kommenden Ereignisse stand. Der Jubel der Menschen war wie ein Energiefeld, aus dem Jesus Kraft zog für seine schwere Prüfung, die unmittelbar bevorstand. Der Jubel erinnerte ihn daran, für wen er leiden sollte.

Auf dem "Roten Teppich" hält Jesus keine Reden und er gibt auch keine Interviews. Denn das hat er in der Vergangenheit genug getan.

Nur wenige Tage später ist von all der Freude und dem Jubel nichts mehr übrig geblieben. In Jerusalem wird Jesus verhaftet und ein Schauprozess initiiert. Vor allem die jüdischen Schriftgelehrten wollen Jesus beseitigen, weil sie in ihm einen Gotteslästerer und eine Gefahr für die eigene Macht sehen. Und so endet Jesu Auftritt auf dem Roten Teppich direkt am Kreuz. Jesus, der Sohn Gottes, der einzige Mensch ohne jegliche Sünde, stirbt durch Menschenhand. Nach drei Tagen erweckt in Gott von den Toten.